Kaltes atmosphärisches Plasma – von der Wissenschaft zur Anwendung
Kalte atmosphärische Plasmen inaktivieren Bakterien, Viren, Pilze, Sporen sowie Geruchsmoleküle. Diese Eigenschaft macht sich terraplasma zunutze und bietet Lösungen für die Entwicklung von Kaltplasmageräten für Bereiche an, in denen Keime oder unangenehme Gerüche zu Problemen führen.
Das Technologieunternehmen terraplasma GmbH wurde 2011 als Spin-off der renommierten Max-Planck Gesellschaft gegründet. Mit Wissenschaftlern aus Deutschland, Großbritannien, China und Japan bietet das Unternehmen interdisziplinäres Know-How in den Bereichen Physik, Biologie, Chemie und Medizin. Die Geschäftsführer, PD Dr. Julia Zimmermann (Biophysikerin mit Habilitation in Medizin) und Prof. Dr. Dr. h.c. Gregor Morfill (Plasmaphysiker), leiten das Unternehmen. Insgesamt können sich die Mitarbeiter der terraplasma GmbH auf mehr als 94 Jahre Erfahrung in dem Bereich der Plasmen berufen. Diese Expertise stellt die Basis für erfolgreiche Entwicklungen dar!
terraplasma GmbH
terraplasma ist ein Technologieunternehmen mit ausgewiesener Expertise im Bereich der kalten atmosphärischen Plasmen. Als Spin-off der Max-Planck Gesellschaft greift terraplasma exklusiv auf eine Reihe von Basistechnologie-Patenten sowie auf das in langjähriger Forschungsarbeit akquirierte Know-How zurück. Dies ermöglicht die Entwicklung von Kaltplasmaprodukten unterschiedlichster Technologien für verschiedene Geschäftsbereiche.
Mehr Informationen zu unseren derzeitigen Anwen- dungsgebieten und zum Unternehmen selbst finden Sie auf unserer Internetseite: www.terraplasma.com
terraplasma GmbH Lichtenbergstraße 885748 Garching b. München
»Plasma« ist ein ionisiertes Gas – der sogenannte vierte Aggregatzustand der Materie (nach fest, flüssig und gasförmig) – und wird im Allgemeinen durch Erhitzung der Materie, üblicherweise auf 100.000 Grad oder mehr, erzeugt. Kalte atmosphärische Plasmen hingegen sind nur teilweise ionisiert, d.h. nur ein Teilchen aus 1∙109 ist ionisiert. Der Vorteil dieser kalten atmosphärischen Plasmen ist ihre »Kälte« (Zimmertemperatur) und dass sie unter Atmosphärendruck auf der Erde produziert werden können. Technologisch ist der einfachste und kostengünstigste Weg die »Mikroplasmaerzeugung«, die am Max-Planck Institut für extraterrestrische Physik entwickelt und patentiert und nun in der terraplasma GmbH verwertet wird. Bei der »Mikroplasmaerzeugung« wird durch kontrollierte Mikroentladungen die umgebende Luft lokal ionisiert. Dadurch entsteht ein »Plasma-Cocktail« aus Elektronen, Ionen, angeregten Atomen und Molekülen, reaktiven Spezies (wie z.B. O3, NO, NO2, etc.) und UV-Strahlung. Dieser »Plasma-Cocktail« inaktiviert sehr effizient Bakterien – unabhängig von der Spezies und ihrem Resistenzverhalten gegenüber Antibiotika – Viren, Pilze, Sporen und zerstört Geruchsmoleküle. Folglich ist es möglich, kaltes Plasma in Bereichen zum Einsatz zu bringen, in denen Keime oder unerwünschte Gerüche zu Problemen führen.
Anwendung von kaltem Plasma
Die terraplasma GmbH bietet derzeit Lösungen für die Entwicklung von Kaltplasmaprodukten für die Geschäftsbereiche Medizintechnik, Wasseraufbereitung und Geruchsmanagement an.
Im Bereich der Medizintechnik arbeitet das Unternehmen an einer Lösung zur Wundbehandlung. In der weltweit ersten und größten klinischen Studie mit kaltem Plasma konnte terraplasma in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck Institut für Extraterrestrische Physik, dem Städtischen Klinikum München, dem Universitätsklinikum Regensburg und Adtec Ltd. zeigen, dass kaltes Plasma Bakterien in Wunden signifikant reduziert und die Wundheilung beschleunigt. Das Plasmagerät (»MicroPlaSter« jetzt »SteriPlas«), mit dem diese klinischen Studien durchgeführt wurde, wird noch dieses Jahr von terraplasmas Kooperationspartner und Lizenznehmer Adtec Ltd. auf dem Markt eingeführt. terraplasma strebt als nächstes die Entwicklung eines miniaturisierten Plasmageräts an. Vorteile eines solchen kleinen Geräts sind die Handlichkeit, die trotz großer Behandlungsfläche gewährleistet ist, die Möglichkeit des Batteriebetriebs, die Behandlung ohne störende Schläuche, Kabel oder Patientensonden und vor allem der günstige Preis. Ziel ist es, mit dem miniaturisierten Gerät einen größeren Markt zu adressieren.
Des Weiteren arbeitet terraplasma an der Entwicklung von Kaltplasmageräten zur Desinfektion bzw. Sterilisation von medizinischem Equipment, wie z.B. Endoskope oder dentale Instrumente.
Im Segment Wasseraufbereitung ist terraplasma weltweit das einzige Kaltplasma-Unternehmen, das sich nachhaltig engagiert. Mittels der terraplasma-Technologie können wasserunempfindliche Elektroden entwickelt werden, die je nach ihrem Design und den verwendeten Plasmaparametern zur Trinkwasseraufbereitung, zur Aufbereitung von Abwasser oder zur Aktivierung von Wasser für die Reinigung verwendet werden können.
Im Bereich Geruchsmanagement ermöglicht eine neu entwickelte Kaltplasmatechnologie den Aufbau einer luftdurchlässigen Elektrode. Die geruchszerstörende Wirkung begründet sich, im Gegensatz zu momentan erhältlichen Anlagen, in der Elektronen-Dissoziation. Dadurch ist es möglich, unerwünschte Gerüche in (Groß-) Küchen und Tierställen zu eliminieren. Auch eine Miniaturisierung dieser Technologie ist denkbar und somit das Erschließen des Verbrauchermarktes im Bereich der Haushaltsanwendung. Die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und dem Einzelnen treibt terraplasma voran, um auf dem Gebiet der kalten atmosphärischen Plasmen sichere und dabei neue, revolutionäre Lösungen und Produkte zu verwirklichen. Auch in Zukunft ist das Erschließen neuer Anwendungsbereiche das Ziel und die Herausforderung von terraplasma.