gate-Mieter One Earth – One Ocean e.V. mit neuem Webauftritt und frischem Tatendrang
Als Anfang Juni 2017 in New York die erste UN Meereskonferenz nach einer Woche zu Ende ging, gab es außer allseits warnender Worte zur katastrophalen Situation der Weltmeere und einiger unverbindlicher Absichtserklärungen wenig greifbare und vor allem nachprüfbare Ergebnisse und Beschlüsse. Das war ein ernüchternd schwaches Signal der 193 teilnehmenden Staaten zu einem enormen Menschheitsproblem. Die gemeinnützige Umweltorganisation One Earth – One Ocean e.V. (OEOO), die seit nunmehr sechs Jahren an der Umsetzung ihres Konzepts einer „Maritimen Müllabfuhr“ arbeitet, will den Kopf aber nicht hängen lassen. Stattdessen schreitet der Verein voller Tatendrang weiter voran, um das Problem Plastikmüll zu bekämpfen. Mit einem brandneuen Webauftritt sorgt der am gate-Garching ansässige Verein für die Professionalisierung seines Informationsangebots. Zudem können auf der integrierten interaktiven Microplastic Pollution Map des Vereins erstmals Art und Stärke der Belastung durch Mikroplastik in unseren Gewässern abgelesen werden.
Zwar haben sich auf der UN Meereskonferenz 193 Staaten zum Schutz der Ozeane bekannt und mehr als 1.300 Selbstverpflichtungen für Meeresschutzprojekte abgegeben. Doch überprüfbare Verpflichtungen zum Schutz der Meere wollte offenbar niemand eingehen. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks meinte dazu sichtlich enttäuscht: „Wir hätten uns einen weitergehenden Handlungsaufruf gewünscht. Angesichts des besorgniserregenden Zustands unserer Weltmeere darf es nicht bei Absichtserklärungen und beim Bekräftigen bereits bestehender Vereinbarungen bleiben. Wir brauchen Taten.“ Hier setzt die Umweltorganisation One Earth – One Ocean e.V. seit Jahren an und konnte im letzten Jahr den Stapellauf seines ersten großen Müllsammelschiffs SEEKUH feiern. Das Konzept „Maritime Müllabfuhr“ des gemeinnützigen Vereins sieht vor, sichtbaren Plastikmüll mit Spezialkatamaranen abzufischen und zu recyclen bzw. vor Ort zu verölen.
„Mit seinen vielfältgen Projekten und Aktionen, die auf unserer neuen Website sehr gut erfahrbar sind, zeigt One Earth – One Ocean e.V., dass wir es nicht bei Absichtserklärungen à la UN Meereskonferenz belassen, sondern bereits aktiv sind in Sachen Meeresmüll“, betont Günther Bonin, Gründer des Vereins. „All das, was Frau Hendricks einfordert, machen wir schon seit Jahren. Unser Konzept ist nachhaltig, global, energieorientiert, von Menschen für Menschen und vor allem schon heute anwendbar.“ Und er ergänzt. „Doch leider erhalten wir keinerlei finanzielle Unterstützung von Seiten der öffentlichen Hand, sondern müssen alles durch private Spendengelder finanzieren, auch unser Müllsammelschiff SEEKUH, das knapp eine halbe Million Euro gekostet hat. Deshalb freuen wir uns über jeden Kopf und jede Hand, die uns unterstützten möchte, selbst wenn es „nur“ finanzieller Art ist.“
Neuer Webauftritt geht an den Start
Um dieses Konzept breiten Bevölkerungsschichten zu erklären, hat der Verein mit ehrenamtlicher Unterstützung der Webdesign-Agentur Daniel Erke und der PR-Agentur Grüne Welle Kommunikation aus München einen komplett neuen Webauftritt konzipiert und umgesetzt. Mit prägnanten Inhalten, einer intuitiven Menüführung und modernem Webdesign schafft sich der Verein so einen zeitgemäßen Außenauftritt zur Professionalisierung seines Informationsangebots. Unter www.oneearth-oneocean.com erfahren Interessierte ebenso wie engagierte Umweltschützer alles über die Problematik des Plastikmülls in den Gewässern weltweit und wie der Verein dieses Problem mit seinem Konzept der maritimen Müllabfuhr angeht. Neben Basisinformationen und aktuellen Zahlen stellt sich der Verein auch mit seinen Projekten und Aktionen vor, nennt Veranstaltungstermine und regt zum Mitmachen an. Der neue Webauftritt von One Earth – One Ocean wurde „responsiv“ programmiert, das heißt er passt sich automatisch der Bildschirmgröße auch mobiler Endgeräte wie Smartphones oder Tablets optimal an.
Interaktive ‚Microplastic Pollution Map’ auf der Website einsehbar
Neben aktivem Umweltschutz engagiert sich One Earth – One Ocean seit Jahren auch in einem wissenschaftlichen Projekt zum Thema Mikroplastik. Mikroplastik (Partikelgröße unter 5 mm) entsteht unter anderem durch mechanische Zersetzungsprozesse im Meer, der Plastikmüll wird praktisch zerrieben. An diesen Teilchen reichern sich Giftstoffe an und sie gelangen in den Nahrungskreislauf. Um einen Beitrag zur Erforschung der mittel- bis langfristigen Auswirkungen des Mikroplastiks auf Mensch und Tier zu leisten, engagiert sich OEOO seit Jahren beim Aufbau einer weltweiten Datenbank zu den Verschmutzungsgraden in den Weltmeeren. Mikrobiologe Dr. Rüdiger Stöhr ist Projektleiter der Microplastic Pollution Map von OEOO, einer Weltkarte, auf der Art und Umfang von Verschmutzung der Meere durch Mikroplastik dokumentiert werden. Diese wurde mit ehrenamtlicher Unterstützung der Hamburger Agentur PHAT CONSULTING GmbH visuell umgesetzt und in dem neuen Webauftritt von OEOO eingebunden.
Um aktuelle Rohdaten zu den Verschmutzungsgraden mit Mikroplastik in den Gewässern zu erhalten, werden regelmäßig Wasserproben der Nordsee, des Atlantiks und des Mittelmeers gesammelt. OEOO kooperiert dafür seit Anfang 2013 mit der Container-Linienreederei OPDR aus Hamburg, deren Schiffe feste Routen zwischen Nordeuropa und Afrika befahren. Diese Proben werden von OEOO im eigenen Labor per FTIR-Spektrometer auf ihre chemische Zusammensetzung hin analysiert. So können selbst kleinste Plastikteilchen nach Art, Menge und Identität dokumentiert werden. Die Ergebnisse fließen in die OEOO-Datenbank ein und stehen der Öffentlichkeit auf der interaktiven Weltkarte auf der Homepage von One Earth – One Ocean zur Verfügung. Der Verein sucht weitere Reedereien als Kooperationspartner, um möglichst weltweit Daten erfassen zu können. Denn gerade im asiatischen Raum fallen zwei Drittel des Plastikmülls an.