gatePEOPLE – sewts GmbH
DAS GEHIRN FÜR DIE INDUSTRIEROBOTER VON MORGEN
sewts entwickelt hochinnovative Steuerungssoftware für Industrieroboter mit einem ausgeprägten Schwerpunkt auf der Verarbeitung von leicht verformbaren Materialien, wie z.B. Textilien und Folien. Ihre Vision ist die vollständig automatisierte Produktion von Kleidungstextilien in Deutschland.
Das junge Advanced Robotics Startup hat es sich zum Ziel gesetzt, Industrieroboter durch Künstliche Intelligenz (KI) auf ein gänzlich neues Niveau zu heben. Dabei statten sie vorhandene Hardware digital mit menschenähnlicher kognitiver Intelligenz sowie einer ultrasensitiven Motorik aus. Durch die patentierte Technologie, wissenschaftliches Prozessknowhow im Umgang mit Textilien und eine einzigartige Kombination von Deep Learning mit Finite-Element-Methoden und Computersimulationen sind sie in der Lage, eine Vielzahl von Prozessen ihrer Kunden verschiedenster Branchen zu automatisieren. Vor allem für Aufgaben, die bisher aufgrund ihrer Komplexität dem Menschen vorbehalten waren. Die Anwendungsgebiete der Technologie reichen von der Produktion von Fahrzeugsitzbezügen und Kleidung, über das Pflücken von Obst und Gemüse bis hin zu industriellen Großwäschereien. Allen Anwendungen ist eins gemein: leicht verformbare bzw. sensible Werkstoffe spielen eine große Rolle und menschliche Intelligenz sowie Motorik sind erforderlich. Somit können arbeitsintensive Wertschöpfungsketten in Deutschland gehalten und teilweise sogar zurückgeholt werden.
DIE AUTOMATISCHE VERARBEITUNG VON TEXTILIEN
Aber warum ist die Produktion von Kleidung bis heute nicht automatisiert? Das Problem liegt in den Materialeigenschaften der Textilien selbst. Hebt man ein Handtuch hoch, wirft es Falten und verändert seine Gestalt. Diese Verformungen sind kaum vorherzusehen und erfordern eine adaptive Wahrnehmung der Situation. Genau hier stoßen Roboter an ihre Grenzen. Die Software von sewts behebt genau dieses Problem und haucht Robotern ein menschliches Verständnis für die Werkstoffe ein. Das kann man sich so vorstellen, wie ein Kind das Falten eines Handtuchs erlernt und dieses nach einigen Wiederholungen bereits so gut kann wie seine Eltern.
ERSTER USECASE: INDUSTRIELLE GROSSWÄSCHEREIEN
Als erstes Anwendungsgebiet hat sich sewts ein Problem in industriellen Großwäschereien vorgenommen. Die Wäschereien bereiten Textilien wie Handtücher und Bettlaken für Hotels und Krankenhäuser auf. In deren Prozesskette sind bereits viele Teilschritte automatisiert, bis auf eine Lücke zwischen dem Trocknen und dem Bügeln der Textilien.
In diesem Schritt wird ein zerknittertes Handtuch aus einem Wäschestapel entnommen. Nach dem Vereinzeln wird das Textil an einer Naht bzw. Kante gegriffen, um es in einen definierten und glatten Zustand zu bringen und zu entfalten. Dieser Vorgang erfordert einen hohen kognitiven Aufwand und feinfühlige Motorik. Eigenschaften, die ein Roboter heutzutage leider nicht hat. Aufgrund der Eintönigkeit der Arbeit, der hohen Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit haben Wäschereien allerdings Mühe, genügend Mitarbeiter zu finden, um ihren Bedarf zu decken.
Die Lösung von sewts kann dabei fast doppelt so schnell arbeiten wie ein Mensch und ist durch ein innovatives pay-per-use Modell mit besonders geringen Investitionskosten verbunden. Zusammen mit einem Partner, der sich um den Aufbau der Hardware beim Kunden kümmert, soll das System Anfang 2021 serienreif an den Markt gehen.
Die Grundlage für ihre Technologie haben die Gründer von sewts bereits während des Studiums an der Technischen Universität München gelegt. Über das EXIST Gründerstipendium, verschiedene Acceleratoren, wie z.B. XPRENEURS und den LMU EC, konnten sie im April 2019 die sewts GmbH gründen. Bereits sehr früh wurden sie von der Initiative for Industrial Innovators der UnternehmerTUM gefördert. Ende 2019 haben sie erfolgreich ihre Pre-Seed Runde in Höhe eines mittleren sechsstelligen Betrags abschließen können. Mittlerweile umfasst das Team von sewts insgesamt 16 junge Talente mit 6 verschiedenen Nationalitäten.
Über den Autor
DIE VORTEILE EINER VOLLAUTOMATISCHEN
PRODUKTION NAHE DEM
ABSATZMARKT SIND NAHELIEGEND:
• Neue Wertschöpfung vor Ort
• Nachhaltige und auch in Krisenzeiten
zuverlässige Lieferketten,
z.B. bei der Produktion von Atemschutzmasken
• Einsparung von Millionen Tonnen
CO2 pro Jahr durch die verkürzten
Transportrouten